wA-Jugend Bayernliga // HBC Nürnberg – HSG Würm-Mitte 22:37 (10:15)
Die Auftaktniederlage unserer Gäste beim HC Erlangen täuschte nicht darüber hinweg, dass sie als Teilnehmerinnen der Meisterrunde der Jugend-Bundesliga zu den 16 Top-Teams in Deutschland gehören. Ein ganz dickes Brett also, dass unsere HBC-Nachwuchsdamen hier zu bohren hatten.
Unsere Spielerinnen gingen vom Anwurf an engagiert und couragiert in die Partie; die Abwehr stand sehr gut und war sehr beweglich, im Angriff taten wir uns anfangs gegen die Münchner Vorstädterinnen genauso schwer wie diese sich gegen uns quälen mussten. Leonie parierte den ersten Wurf der Young Wildcats, doch in der zweiten Minute war sie beim 0:1 machtlos. Die Gegnerinnen versuchten mit schnellem und variablem Spiel Lücken in unsere Deckung zu reißen und schafften das beim 0:2 in der vierten Minute optimal, als ihre Außenspielerin komplett ungedeckt vollstrecken konnte. Auf unserer Seite hatte Hanna noch Pech mit einem Pfostenwurf, und auch in den folgenden Minuten bissen sich unsere Mädels trotz aller Anstrengungen zunächst an der Defensive der Gäste die Zähne aus. Als diese dann auch noch das 0:3 in der 7. Minute folgen ließen und wir sogar Glück hatten, dass die Würmtalerinnen danach zweimal nur den Pfosten trafen, drohte schieres Ungemach sich anzubahnen.
Beinahe zehn Minuten dauerte es, bis Anne mit dem 1:3 endlich den Tore-Bann brechen konnte. Allerdings ist an diesem Spielstand schon zu sehen, dass sich die Nürnbergerinnen tapfer wehrten, schoben, zupackten und in der Defensive gut standen. Würm erzielte das 1:4, unsere Mädels verkürzten auf 2:4, doch dann hatten die Oberbayerinnen einen kleinen Lauf und zogen auf 2:7 davon. Die HBC-Coaches nahmen in der 16. Minute eine Auszeit und gaben taktische Anweisungen, die auch fruchteten. Sehr erfreulich war, dass unsere Spielerinnen sich trauten, ins eins-zu-eins gingen, auch einmal etwas probierten, selbst wenn es gegen einen solch starken Gegner nicht immer funktionierte. Aber die HBC´lerinnen zeigten Teamgeist, blieben gierig, gallig und bissig. Und mutig und experimentierfreudig: so donnerte Julia zur Überraschung der gegnerischen Torhüterin einen Unterhandwurf zum 4:8 unten rechts in die Maschen. Nach Ronjas Treffern zum 5:9 und dann 6:11 nahmen die Gäste ihre Auszeit (24.), denn so ganz zufrieden waren sie trotz der Führung nicht mit dem Spielverlauf. Unsere HBC-Mädels ließen sich in dieser Phase einfach nicht abschütteln, sie blieben dran, hartnäckig, das Tempo der Gäste mitgehend, wuselten voller voller Spielfreude. Allerdings hatten nicht nur die Young Wildcats Pech mit Würfen ans Gehäuse, sondern auch Chiara und Ronja mussten sich nach schönen Aktionen leider mit Pfosten- und Lattentreffern begnügen.
Die HSG Würm-Mitte hielt ihren Vorsprung, doch unsere Blaugrünen zeigten eine sehr gute erste Halbzeit mit viel Einsatz und auch immer wieder mit gelungenen Anspielen, so dass es zur Halbzeit nur 10:15 stand.
Die zweite Hälfte begann mit Annes Treffer zum 11:15, doch dann fuhren die Wildkatzen quasi ihre Krallen aus. Konzentriert zogen sie ihre Gegenstöße durch und waren innerhalb von zwei Minuten auf 11:18 enteilt. Jeder Fehler wurde nun von ihnen bestraft, und das Glück des Tüchtigen, das unserer Mannschaft in den ersten dreißig Minuten hold war, wandte sich nun ab.
Unser Team wehrte sich, verkürzte wieder auf 13:18, doch zwischen der 35. und 40. Minute verloren unsere Nachwuchsdamen etwas die Konzentration und Orientierung, die die Gäste mit einer 5-Tore-Serie zur 13:23-Führung ausnutzten.
Natürlich war jetzt klar, dass die Bundesliga-Aspirantinnen nun ihre Klasse ausspielen würden, und dass das Spiel entschieden war. Trotzdem gaben unsere Mädels nicht auf, und es gelangen ihnen immer wieder kleine Highlights. Jasmin kratzte einen schon hinter ihr ins Tor rollenden Ball noch rechtzeitig von der Linie, Celine tankte sich im Kreis durch, holte das Foul und verwandelte den Siebenmeter selbst, Nora fing einen Pass ab und legte zum Gegenstoß an. Jede unserer Spielerinnen gab trotz der sich abzeichnenden Niederlage alles und ließ sich nicht hängen. Das war schon in Schleißheim so, und das bestätigten alle unsere HBC-Girls auch in diesem Spiel beeindruckend.
Die HSG Würm-Mitte war freilich nicht mehr zu stoppen, in der 53. Minute lagen die Nürnbergerinnen mit 17:30 zurück, und am Ende stand ein hochverdienter 22:37 – Sieg für die starken Gäste auf der Anzeigetafel.
Leider verdrehte sich Vanessa im Spiel den Fuß, aber das ganze Team wünscht ihr, dass sie bald wieder fit ist.
Die Enttäuschung hält sich trotz der hohen Niederlage in Grenzen. Denn es kommt nicht darauf an, ob man verliert oder wie hoch man verliert, sondern es ist die Art, wie man verliert. Und da zeigten unsere Mädels über lange Strecken ein sehr ansehnliches Spiel mit guten Aktionen in der Abwehr und gelungenen Kombinationen im Angriff. Die Mannschaft wies schon in Schleißheim eine ansteigende Tendenz auf, und gegen Würm-Mitte – einem Gegner, von dem wir viel lernen können – war noch einmal eine Steigerung spür- und sichtbar. Es wäre daher umso ärgerlicher, müsste der Spielbetrieb gerade jetzt wieder coronabedingt eingestellt werden.
Für den HBC spielten:
Leonie, Jasmin – Julia (3/1), Ronja (4), Anne (7), Chiara (1/1), Lena, Dorothea (1), Nora (2), Celine (1/1), Aileen (1), Johanna, Hanna (1), Vanessa (1),
Verantwortliche: Alex, Claus, Doris