Gekämpft, gelitten, gequält, gezittert – gewonnen! Der HBC ringt Helmbrachts/Münchberg im Schlussspurt nieder

Gekämpft, gelitten, gequält, gezittert – gewonnen! Der HBC ringt Helmbrachts/Münchberg im Schlussspurt nieder

Samstag, 15. Oktober 2022

HBC Nürnberg – SG Helmbrechts/Münchberg 30:27 (15:14)

Ende gut, alles gut, Deckel drauf und a Ruh is´! Was für ein Nervenkrimi zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe, der erst in den letzten vier Minuten zu unseren Gunsten entschieden wurde. Es hätte auch umgekehrt enden können, und niemand beim HBC hätte sich beklagen dürfen.

Aber der Reihe nach: Bis zur 10. Minute ging es hin und her, unser HBC-Nachwuchs führte meist mit zwei, kurz mit drei Toren, konnte sich aber nicht entscheidend absetzen. Erst in der 14. Minute gelang den Blaugrünen mit Sophies 9:5 erstmals ein Vier-Tore-Vorsprung, doch Sicherheit brachte das leider nicht in das Spiel der HBC-Young Ladies. In dieser Phase nahm zudem ein wahres Latten- und Pfostentreffer-Festival seinen Anfang, beim HBC über das ganze Spiel mindestens sechs-, bei der SG mindestens dreimal. Jasmin wehrte mehrere Würfe ab, Vanessa war in toller Torlaune, Paula vollstreckte vom Kreis, und Stella gelang mit dem 13:11 ihr Premierentor. Und trotzdem gerieten die Nürnbergerinnen aus dem Rhythmus; die nie aufsteckenden Oberfränkinnen kämpften sich wieder heran, so dass es zur Halbzeit nur noch 15:14 für uns stand. Genau 15:14 wie letzte Woche in Regensburg, das weckte fast schon mulmige Gedanken.

Die Gäste waren in der hektischen, unruhigen, aber stets von beiden Seiten fair geführten Partie durch eine frühe dritte Hinausstellung zusätzlich personell geschwächt, während unser Turbo in Hälfte zwei wieder anlief und Ronja in der 41. Minute mit dem 22:17 erstmals ein 5-Tore-Vorsprung gelang. War jetzt die Moral der Helmbrechtser/Münchberger gebrochen? Nein, same procedure as in der ersten Halbzeit, wieder gelang der SG der Ausgleich und in der 46. Minute mit dem 22:23 sogar die Führung! Unsere Mädels legten sich nochmals richtig ins Zeug, ein spielerisches Sahnestück war es nicht, aber sie kämpften wie um ihr Leben. Wichtig, dass Emily in der 48. Minute einen Gegenstoß entschärfte und Johanna bei den Siebenmetern, z.B. beim 26:26 in der 54. Minute, Nervenstärke bewies. Vanessa traf zum 27:26, die SG scheiterte im Gegenzug am Pfosten, und Marika, obwohl gefoult, traf für uns von außen zum 28:26. In den Schlussminuten stand Fortuna auf unserer Seite, und so gewannen die HBC-Girls sicher nicht unverdient, aber glücklich.

Es war gewiss kein qualitativ tolles Spiel, unsere Leistung war unter dem Level aus dem Regensburg-Match, aber die SG Helmbrechts/Münchberg war auch ein starker, unbequemer Gegner, der nicht leicht zu bespielen ist. Entscheidend ist, dass sich die Mädels endlich für den Aufwand, den sie betreiben, auch belohnen konnten, und das ist gut so! Das sollte der Moral für die nächsten Spiele Auftrieb verleihen. 

Für den HBC Nürnberg spielten:

Jasmin Hennig (TW), Emily Neubert (TW) – Anika Würsig, Ronja Linhard (5/2), Marika Becker (1), Anne Bernthold (5), Sophie Papenfuß (4), Paula Streicher (3), Johanna Wormser (3/2), Vanessa Ursinus (8), Stella Pfab (1) 

Bericht: Reiner Henning

Bilder: Ines Schulz