TSV Wendelstein : HBC Nürnberg II 29:30 (14:16)
Sonntagabend, 18 Uhr, Auswärtsspiel in Wendelstein. Prima – haben sich da wahrscheinlich die wenigsten gedacht, trotzdem eine Aufgabe, die angenommen werden muss.
Motiviert, aber dennoch nicht mit dem letzten Feuer, ging der HBC II in das Spiel und nach kurzer Spielzeit in Führung. Der gut aufgelegte und robust spielende Gastgeber glich aus zum 1:1. Der jungen Mannschaft aus Nürnberg gelang es daraufhin nach und nach einen 3-4 Tore Vorsprung herauszuspielen, zum Teil durch schnelle Gegenstöße, zum Teil durch ein ordentliches Positionsspiel. Die Abwehr wirkte allerdings noch etwas verschlafen, sodass die schnellen Vorstöße häufig ein Gegentor bedeuteten. Nach 13 Minuten stand es 8:12, Wendelstein musste in Unterzahl spielen, alles also in trockenen Tüchern. Doch leider weit gefehlt, es gelang nun knapp 7 Minuten nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen, technische Fehler und Fehlwürfe häuften sich. Die Auszeit der Gegner kam kurioserweise genau zum richtigen Zeitpunkt für das Team HBC beim Spielstand 11:12. Es wurden diverse taktische und personelle Umstellungen getätigt, doch zunächst änderte sich nicht viel. Das Rückzugsverhalten wurde etwas besser, die Offensive weniger durchschlagskräftig, man musste den Ausgleich zum 13:13 bzw. 14:14 hinnehmen. Taktikfuchs Weltzien sah sich nun ebenfalls gezwungen seine grüne Karte zu legen, um die erste Halbzeit noch positiv abzuschließen. Dies gelang dank offensiver Überzahl knapp, Halbzeitstand 14:16.
Die Ansprache in der Kabine war klar und deutlich, die Fehler wurden analysiert, Lösungen aufgezeigt und neue Ideen für die nächsten 30 Minuten entwickelt, das Spiel konnte also nur noch besser werden.
Doch auch dieses Mal wurde man getäuscht und die erste Viertelstunde der zweiten Halbzeit entwickelte sich zu einem wilden Spiel mit vielen Ballverlusten auf beiden Seiten, angereichert mit gelegentlichen sehenswerten Einzelaktionen beider Mannschaften. Es entwickelte sich ein Schlagabtausch in dem das Team zwischendurch in doppelter Unterzahl spielte, in der 48. Spielminute aber auf ein glückliches 24:24 schauen konnte. Ab diesem Zeitpunkt gelang es, wie bisher in einigen engen Spielen, die gewonnene Routine wieder richtig einzusetzen und die Spielzüge zu ordentlichen Chancen zu Ende zu spielen. Gleichzeitig fand die Abwehr wieder besser ins Spiel, sodass man sich nach zwei weiteren Minuten auf 24:27 absetzen konnte. Die Gastgeber nahmen nochmals eine Auszeit, nutzen diese anscheinend auch besser und kamen in der 58. Minute erneut zum Ausgleich, 29:29. Im direkten Gegenangriff gelang dann jedoch der entscheidende Angriff zum 30. Treffer, Spielstand 29:30. Die letzten zwei Minuten hieß es den Ball behaupten, dies gelang am Ende glücklich. Ein umkämpfter Auswärtssieg stand zu verbuchen, der zwar nicht mehr Lust auf diese Art von Spielen macht, aber immerhin spannend und im Ausgang auch leistungsgerecht war.
Die nächsten zwei Wochen müssen jetzt gut genutzt werden, um beim Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus Kernfranken deutlich verändert aufzutreten und einen offenen Spielverlauf gestalten zu können. Das Gipfeltreffen steigt am ersten Adventssamstag, 02.12., zur Primetime um 20:00 Uhr in der Herriedener Halle, lautstarke Unterstützung ist gerne gesehen.
Aufstellung: Lukas Gerstner (TW), Alex Grau (TW) – Ishii (5), Stellmacher (2), Nguyen, Sigle, Düvel (3), Weltzien (1), Althoff (4), Fischer (2), Grüger (3), Merk (4/4), Köhler, Faltermeier (6)