wA-Jugend Bayernliga | TSV Schleißheim – HBC Nürnberg 27:27  (14:11)

Wie würde sich unser weiblicher A-Nachwuchs nach den zwei Auftaktniederlagen und fast vierwöchiger Spielpause nun in Schleißheim präsentieren, das war die Frage, die allen HBC´lern auf der Seele lag.

Es ging leider zunächst so los, wie es in den Spielen zuvor geendet hatte. Unsere Jungdamen hatten Anwurf, vergaben gleich ihre erste Chance. Da waren die Spielerinnen aus der Münchner Vorstadt doch wesentlich wacher, zielstrebiger und legten eine fulminante 3:0 – Führung in den ersten drei Minuten vor.

Nach vier Minuten konnten unsere Blaugrünen erstmals einen Treffer verbuchen, doch im Gegenzug zappelte schon wieder der Ball zum 4:1 für die Oberbayerinnen im HBC-Netz. Unsere Abwehr hatte sich da noch nicht auf die Hausherrinnen eingestellt. Aber immerhin, anders als in den Spielen zuvor waren unsere Mädels mutiger im Angriff, gingen häufiger ins eins zu eins und holten sich so auch Freiwürfe – und auch den Erfolg. Die HBC´lerinnen verkürzten bis zur 8. Minute auf 3:4, fielen dann zwar wieder auf 4:7 zurück.

Aber unser Team blieb im Flow, sie kamen nicht aus dem Tritt. Ronja „stahl“ in der 12. Minute einen Pass der Gastgeberinnen, dribbelte alleine aufs Tor und verwandelte sicher zum 5:7. Anne verkürzte in der 17. Minute zum 7:8. Die Schleißheimerinnen nahmen nun eine Auszeit; das pushte unsere Mädels noch mehr. Und der Teamgeist war sichtbar, die Anfeuerung nicht nur von den mitgereisten Fans, sondern lautstark von der Bank von allen Spielerinnen zu hören.

In der 18. Minute fing Anne einen Pass der TSV´lerinnen ab, der Ball landete bei Vanessa, die erstmals den Ausgleich holte – 9:9 !

Doch genauso wie unsere Nürnbergerinnen rangen auch die Schleißheimerinnen um jeden Ball und gingen wieder mit 10:9 in Führung, auf die wir wieder mit dem 10:10 antworteten.

Das Spiel war am Kippen zu unseren Gunsten, doch gerade da lief es dann nicht mehr ganz so rund bei unseren Girls, und die Grünweißen schenkten unseren Blaugrünen in Überzahl das 11:10 ein und legten das 12:10 und 13.10 nach. Mit 14:11 für den TSV ging es dann in die Pause.

Die Hoffnung ruhte auf den zweiten dreißig Minuten, doch die wollten leider nicht so beginnen, wie sich der HBC das vorgestellt hatte.

Furios kamen die Hausherrinnen nämlich zurück auf die Platte und zogen in einer Mini-Serie auf 17:11 davon. Plötzlich war sie wieder da – die Unsicherheit bei unseren Mädels: die Würfe aus dem Rückraum landeten in dieser Phase plötzlich wieder neben oder über dem Tor, und am Kreis und von außen schien kaum ein Durchkommen möglich. Das war´s dann wohl ! Ein bekanntes Schema schien sich zu wiederholen. 

Immerhin gelang nach sechs Minuten in der zweiten Hälfte das 12:17. Ergebniskosmetik. Oder ging da doch noch was?  In der 39. Minute folgte sogar das 13:17 – Anschlusstor.

Und plötzlich ging wieder ein Ruck durch die Mannschaft. Die Verunsicherung war nur von kurzer Dauer, jetzt zeigte die Truppe wieder ihr trotziges, kämpferisches Gesicht. Egal, welche Spielerin gerade auf der Platte stand, wir können hier alle Namen ohne Ausnahmen nennen, jede kämpfte und rannte ums Leben. Die Abwehr machte jetzt dicht und ließ zehn Minuten lang, zwischen der 34. Und der 44. Minute, überhaupt kein Gegentor zu (!). Und vorne fielen unseren Damen wieder clevere Lösungen ein, das Selbstvertrauen stieg mit jedem Treffer. Die Spielerinnen auf der Bank peitschten ihre Mitspielerinnen auf der Platte frenetisch an. Jetzt gingen auch Würfe aus dem Rückraum ins Schleißheimer Tor, und Julia verwandelte nervenstark ihre Siebenmeter. In der 46. Minute dann schließlich gelang nach einem schönen Anspiel an den Kreis der Ausgleich durch Lena. Und Doro jagte kurz danach die Kugel oben ins Eck zur erstmaligen 19:18-Führung für unseren HBC (47.).

Die Schleißheimerinnen hielten jedoch genauso willensstark dagegen, so dass sich ein packendes Finish abzeichnete. Unsere Mädels führten 20:19 und 21:20, doch dann drehten die Bayerinnen wieder das Spiel und gingen ihrerseits mit 22:21 in Führung (51.). So ging es bis in die Schlussminute. 28 Sekunden vor Schluss warf Vanessa das vielumjubelte 27:26 für den HBC. Noch einmal ein Angriff der Hausherrinnen, Foul, Siebenmeter! Mit der letzten Aktion des Spiels glichen die Schleißheimerinnen zum 27:27 aus.

Tatsächlich wäre sogar ein Sieg möglich gewesen, aber das Unentschieden ist gerecht.

Unsere Spielerinnen erkämpften sich mit ihrer besten Saisonleistung, mit viel Moral, Willen und großer Mentalität nach einem 6-Tore-Rückstand noch einen wichtigen Punkt.

Alle Spielerinnen zeigten eine tolle Leistung, sie wirkten als Team, als eine Einheit, jede riss die andere mit und baute sie auf. Es machte richtig Spaß, die Mädels spielen zu sehen.

Und das gibt Auftrieb für die nächste, schwierige Partie zuhause am nächsten Sonntag gegen die HSG Würm-Mitte.

Für den HBC spielten:

Leonie, Jasmin – Julia (5/4), Ronja (5), Anne (5), Chiara (1), Lena (3), Dorothea (2), Celine (2), Aileen, Johanna, Hanna (1), Vanessa (3), Verantwortliche: Alex, Claus, Doris – Paula