Heimpremiere trotz hohen Aufwandes ohne Happy End

Heimpremiere trotz hohen Aufwandes ohne Happy End

wA-Jugend Bayernliga // HBC Nürnberg – TSG Estenfeld  22:24  (12:11)

Mutig ging der A-Jugend-Nachwuchs von Alex, Claus und Doris das erste Spiel der neuen Saison vor heimischem Publikum an und rechnete sich gegen die Gäste aus Estenfeld eine realistische Chance auf zwei Punkte aus.

Umgekehrt hofften auch die Unterfränkinnen auf zwei Zähler, und so versuchten beide Mannschaften das Spiel schnell zu machen, was von Beginn an zu viel Unruhe und teilweise sogar Hektik auf beiden Seiten führte. Nach der Führung der Gäste glichen unsere Mädels aus, und es dauerte fast bis zur 5. Minute, ehe das 1:2 für die TSG fiel, welches unsere HBC´lerinnenprompt wieder ausglichen. Beide Teams schenkten sich nichts auf der Platte, und so entwickelte sich weiter ein zwar fahriges, aber auch sehr munteres und spannendes Spiel auf Augenhöhe. Nach neun Minuten hieß es 4:4, ehe unsere Blaugrünen sich etwas Vorteile erspielten und bis zur 14. Minute auf 6:4 davonzogen, sogar noch das 7:4 nachlegten. Bis zur 21. Minute lief das HBC-Spiel beim Stand von 9:6 sehr gefällig, ehe dann ihrerseits die Gäste aus der Nähe von Würzburg wieder aufholten und auf 9:8 herankamen.

Doch das brachte unsere Girls nicht ins Wanken; sie zogen wieder auf 11:9 davon. Estenfeld glich zum 11:11 aus, bevor unsere Damen den 12:11 – Halbzeitstand erzielten.

Das alles zeigt schon deutlich, dass sich hier zwei gleichstarke Mannschaften gegenüberstanden, und am Ende wahrscheinlich nur Nuancen und Feinheiten, und etwas mehr Glück über Sieg oder Niederlage entscheiden würden.

Unsere Mädels kamen weiter mit viel Elan und Spielfreude in die zweite Hälfte, führten 15:12, und als eine Estenfelderin in der 34. Minute mit Rot den Platz verlassen musste, schien das Glück sich auf unsere Seite zu neigen, da die Gäste jetzt nicht mehr wechseln konnten und noch fast 25 Minuten ununterbrochen durchspielen mussten. Doch wie es so oft im Sport ist, ein vermeintlicher Vorteil entpuppt sich als Hemmschuh. Die Estenfelderinnen kämpften nun mit großem Einsatz und holten die letzten Reserven aus sich heraus, während die Nürnbergerinnen trotz einer 18:14-Führung in der 38. Minute nun eine Verunsicherung beschlich, die durch die allgemeine Unruhe, die sich durch das ganze Spiel zog, noch verstärkt wurde. Plötzlich war sie wieder da, diese lähmende Unsicherheit, sichtbar beim Siebenmeter, den keine Spielerin übernehmen will, oder bei endlosen Querpässen ohne Überraschungsmoment vor dem Kreis, die die gegnerische Abwehr nicht fordern und auch nicht müde machen. Die mentale Stärke, die das HBC-Team bis dahin gezeigt hatte, war auf einmal weg!

Bis zur 43. Minute – fünf Minuten ohne einen Treffer für uns – hatten die Gäste zum 18:18 ausgeglichen. Es wollte nicht mehr so viel gelingen bei unseren Mädels, aber sie stemmten sich mit viel Leidenschaft gegen eine drohende Niederlage, wollten mit Leidenschaft, Kampf und auch Krampf wettmachen, was ihnen nun an spielerischen Ideen ausging. 

20:20 stand es in der 48. Minute, 21:21 in der 52. Und 22:22 in der 53. Minute. 

Die Schlussphase – wahrlich nichts für schwache Nerven. Beide Teams versuchten alles, verwarfen, verloren den Ball und gewannen ihn zurück. Vier Minuten, in denen keine Seite mit einem Treffer belohnt wurde, trotz aller Mühen. 

In Minute 57:18 gelingt den Gästen das 22:23. Unsere Jugendlichen bäumen sich auf, rennen an, hektisch, irgendwie muss der Ball doch ins Estenfelder Tor – und will einfach nicht!

Eine Minute verrinnt – und dann passiert das, was aus Nürnberger Sicht nicht geschehen soll. In Minute 58:19 kassieren unsere Mädels  das 22:24. Noch ist nichts verloren, es sind noch fast 100 Sekunden, aber es muss jetzt schnell gehen und das Glück uns hold sein. Ist es aber an diesem Tag einfach nicht. Alle Bemühungen fruchten nicht; unsere Jungdamen verlieren letztendlich verdient 22:24 gegen einen Gegner, der trotz eines kleinen mitgereisten Kaders viel Leidenschaft und Willen gezeigt hat.

Fakt ist, dass die Corona-Zwangspause unsere A-Jugendlichen aus den Tritt gebracht hat, und sie noch nicht ihren alten Rhythmus gefunden haben. Es ist noch ein steiniger Weg, aber kein Grund zum Trübsal blasen. Phasenweise zeigten unsere Mädels, welches Potenzial in ihnen steckt. Jetzt müssen sie noch mehr den Glauben an sich finden, wieder Selbstvertrauen tanken und diese Niederlage abhaken und nach vorne schauen. Dieses Team kann mehr, und wird uns auch noch viel Freude machen!

Für den HBC spielten:

Jasmin, Leonie – Ronja, Anne (3), Chiara (1), Lena (1/1), Dorothea, Nora, Celine (4/2), Johanna, Hanna (6), Vanessa (2), Finja (5/2)