Höhenflug endet früher als geplant

Höhenflug endet früher als geplant

Nach dem deutlichen Sieg gegen Kernfranken II am vorangegangenen Spieltag machte sich bei der zweiten Mannschaft durchaus Euphorie breit. Die dominante Vorstellung gegen eine Mannschaft aus den oberen Tabellenregionen machte Hoffnung auf weitere Erfolge. Ein solcher sollte auch gegen die Mannschaft des TSV Weißenburg eingefahren werden. Weißenburg hatte bis zu diesem Spiel gerade einmal einen Punkt in der laufenden Saison einfahren können, was die Mannschaft von Trainer Dereli wohl dazu veranlasste, den Gegner deutlich zu unterschätzen. Die Hausherren aus Weißenburg hingegen hatten sich vorgenommen, endlich den ersten Saisonsieg einzufahren und traten entsprechend auf.

Von der ersten bis zur letzten Minute machten sie das beste aus ihren spielerischen Möglichkeiten und stellten die Gäste aus Nürnberg immer wieder vor deutliche Probleme. Dabei lag das Hauptproblem der Nürnberger nicht mal in der Defensive, denn bis zur Halbzeit erlaubte man den Gastgebern gerade mal 12 Tore, sondern in einer behäbigen Offensive. Viel zu selten wurde der Ball schnell gemacht und die richtige Entscheidung getroffen. Kam man doch zu Großchancen, so scheiterte man viel zu häufig am Weißenburger Keeper.

Trotz dieser eklatanten Schwächen ging der HBC mit nur einem Tor Rückstand in die Pause. In der Kabine schwor Coach Dereli seine Mannschaft auf den zweiten Spielabschnitt ein und forderte mehr Einsatzbereitschaft sowie bessere Abschlüsse vor dem gegnerischen Tor. Sein Apell sollte jedoch zunächst verhallen. Seine Männer kamen noch unkonzentrierter aus der Kabine, als sie den ersten Spielabschnitt bestritten hatten und erlaubten es Weißenburg so, sich auf fünf Tore abzusetzen.

Bei allem was man der zweiten Mannschaft des HBC an diesem Tag vorwerfen konnte, mangelnder Kampfgeist gehörte nicht dazu. Stück für Stück kämpfte man sich wieder heran und konnte in der 45. Minute sogar ausgleichen. Das Spiel war wieder offen. Weißenburg konnte sich in dieser Phase jedoch auf seinen Schlussmann verlassen und verhinderte so, dass die Gäste das Spiel endgültig drehen konnten. Hinzu kamen mehrere verheerende Fehlentscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Weißenburger Spieler sprangen teils einen halben Meter im Kreis ab, leisteten sich Doppeldribblings oder rannten mit Schulter und Knie voran in die Nürnberger Abwehr und wurden für diese klaren Regelverstöße immer mit einem Torerfolg belohnt. Eine Minute vor Ende und nach einem klaren Stürmerfoul konnte Weißenburg wieder mit zwei Treffern in Führung gehen. 16 Sekunden später konnte der HBC jedoch durch einen Strafwurf wieder auf ein Tor herankommen und entschied sich für eine offene Manndeckung, die prompt zum Ballgewinn führt. Nach einem rüden Foul und einer verdienten roten Karte durch die Gastgeber, hatten die Gäste sogar noch den Ausgleich in Händen. Der entscheidenden Siebenmeter fand allerdings nicht sein Ziel und so musste man sich mit 26:25 geschlagen geben.

Die Unzufriedenheit nach dem Spiel war den Spielern der Zweiten deutlich an Gestik und Mimik abzulesen. Gemessen an der eigenen Klasse sind vier von möglichen zehn Punkten aus den ersten fünf Partien der Saison deutlich zu wenig. Die Mannschaft hat sich deshalb vorgenommen bis Weihnachten kein Spiel mehr zu verlieren. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr soll der Anfang gemacht werden. Mit Altenberg macht jedoch auch der Tabellenführer seine Aufwartung. Eine Gelegenheit also endlich zu zeigen, dass der neunte Tabellenplatz nicht Ziel und Anspruch einer Mannschaft sein kann, welche vom Talent her eigentlich zu den Topmannschaften der Liga gehören müsste.

Für den HBC spielten: Mosner (TW), Tattermusch (TW), Bittner (6/2), Öhring (1), Semican, Dereli De. (2), Guillaume (2), Scherbaum (3/1), Grüger (5), Hawly (5/2), Dereli Da. (1)