Gemeinsam neu und stark anfangen. Das ist das Ziel von allen, die durch die Coronakrise zurückgeworfen wurden. So wie diese harte Zeit die ganze Gesellschaft getroffen hat, musste sich auch der Handball dem vorzeitigen Ende der Saison unterordnen. Das war für alle Vereine und Mannschaften hart, so auch für die Männer I des HBC Nürnberg. Umso größer war jedoch die Vorfreude auf den Neustart des Trainingsbetriebs…doch der Reihe nach.
Nach dem abrupten Ende des Spielbetriebs und einem partiellen Lockdown musste erstmal überlegt werden, wie man die Mannschaft einigermaßen auf Trap hält, sportlich wie auch gemeinschaftlich. Dafür ist Trainer Stefan Mittag jedoch genau der Richtige. Mit online Videokonferenzen wurde gemeinsam gelacht, besprochen und die Normalität ein Stück weit wieder eingefangen. Für den sportlichen Aspekt wurden fast täglich neue Workoutvorschläge und Laufübungen in den Chat gestellt, um den Trainingseffekt nicht vollständig zu verlieren. Das Beste waren jedoch die wöchentlichen „Challenges“. Immer neue Ideen, auch von Spielerseite aus, wurden als mannschaftsinterner Wettbewerb eingebracht. Ziel war es beispielsweise im Unterarmliegestütz den schönsten Osterhasen zu zeichnen oder die altbekannte „Bring Sally up“ möglichst lange durchzuhalten.
Wie beim HBC üblich, wurde auch in dieser Zeit auf den Zusammenhalt zwischen den Mannschaften geachtet. So kam es dann im Laufe der Zeit auch zur „BIG CHALLENGE“ – Männer I gegen Damen I. Elf Aufgaben, der Gewinner bekommt vom Gegner eine festliche Brotzeit…wenn es dann wieder geht. Sieger waren die Damen, die den entscheidenden Punkt dann beim gemeinsamen Blutspendetermin des Bayrischen Roten Kreuzes mit höherer Teilnehmerzahl holten.
Nach ersten Lockerungen wurde das Athletiktraining in Kleingruppen dann wieder erlaubt – ein erster Schritt in Richtung Neuanfang. Ein ganz besonderer Dank geht dabei an den Hauptverein Post SV, der in kürzester Zeit ein sinnvolles und gut durchdachtes Hygienekonzept zur Verfügung stellte, welches das Training ermöglichte. So ging es für die Spieler zum ersten Wiedersehen im erst, von der Mannschaft selbst neu renovierten, voll ausgestatteten Kraftraum im Sportpark Schweinau. Die Freude war groß und wurde noch größer als es endlich wieder hieß: „Bringt euren Ball mit. Wir dürfen wieder in die Halle“. Voller Elan, aber mit großer Vorsicht und unter strenger Einhaltung der vorgegebenen Hygienevorschriften wurden die ersten großen Schritte in Richtung neuer Saison beschritten.
Mit zunehmender Zeit wurden die Lockerungen verstärkt und der Kontaktsport durfte wieder normal ausgeübt werden. Ein klares Zeichen für den offiziellen Einstieg in die Spielvorbereitung, mit großen Plänen. Bereits Anfang Juli wurde für die Spieler, Damen und Männer, ein Laktattest ausgemacht, zur Messung der körperlichen Verfassung, Ausdauer und Entwicklungspotential. Mit den gewonnen neuen Erkenntnissen kann das Lauftraining individuell angepasst werden.
Eine Abschlussfahrt gab es nicht, ein großes Trainingslager weiter weg gibt´s auch nicht, aber Teambuilding am Brombachsee, das geht. Deswegen hieß es Ende Juli für Männer I, Damen I und A-Jugend, Zelte, Badehose und Klappstuhl einpacken. An der SUP-Polo-Anlage wurde die „HBC Meisterschaft“ ausgetragen. In Dreierteams, bestehend aus einem/einer Spieler/Spielerin pro Mannschaft, wurde auf einem Stand Up Paddle mehr oder weniger erfolgreich versucht den Ball per Paddelschlag ins gegnerische Tor zu befördern. Am Abend gab es dann ein gemeinsam zubereitetes Gourmetessen bestehend aus Vor-/Haupt- und Nachspeise. Die offizielle Einweihung der neuesten Mitglieder folgte dann im Anschluss.
Der Ausflug galt jedoch nicht nur als Spaßveranstaltung. Einerseits musste das Team, das für das Frühstück zuständig war, bereits um 07:30 Uhr auf den Beinen sein und den anderen ein reichhaltiges Frühstück bereiten (was ihnen auch mehr als gelungen ist). Andererseits ging es vor Allem um Ziel- Wertedefinition der kommenden Saison und Jahre. Das lässt sich gut mit den folgenden Worten zusammenfassen: „Der HBC ist eine neue Chance für den Nürnberger Handball. Wir wollen eine Rolle auf der Handballkarte Bayerns spielen, aber auch eine Vorbildfunktion für respektvollem Umgang mit Allen darstellen und gemeinsam als Verein leidenschaftlich zusammenhalten. Wir wollen für Spaß und gesunden Ehrgeiz mit vielen Perspektiven stehen.“
Um vor Allem dem ersten Punkt des Beschlossenen näher zu kommen, ist die Saisonvorbereitung, nach kurzer Sommerpause, seit Anfang September in vollem Gange. Neben dem normalen Trainingsbetrieb war die Woche vom 08.-13.09. als Trainingslager verplant. Weit hatten die Spieler es nicht, da, aufgrund mangelnder Notwendigkeit eines entfernten Ziels, wieder das Herz des HBC – der Sportpark Schweinau, gefragt war. Nach insgesamt achtmal Hallenschuhe binden in fünf Tagen war das Wochenende dann auch schon wieder rum. In dieser Zeit standen vor allem die drei Testspiele im Vordergrund. Gespielt wurde gegen die beiden Landesligisten SC Schwabach 04 und HSG Lauf/Heroldsberg, in denen der HBC beide Male als Sieger vom Platz ging. Im dritten Spiel, gegen den Bayernligisten TSV Roßtal musste sich der HBC schließlich geschlagen geben. Die Abwehr der Mannschaft konnte jedoch in diesem, wie auch den beiden Spielen davor schon deutliche Zeichen setzen, dass es nicht leicht wird, am HBC vorbeizukommen!
Die Bilanz des Trainingslagers fiel daher von allen Seiten äußerst positiv aus. Die Mannschaft inklusive Trainer ist heiß auf die neue Saison und wird sich in den nächsten Tagen und Wochen noch weiteren Herausforderungen, im Training wie in Testspielen, stellen. Voraussichtlich am Freitag, den 02.10.2020 um 20:15 Uhr beginnt dann der Spielbetrieb für den HBC, der das Eröffnungsspiel gegen den TSV Rothenburg II zu Hause bestreiten darf.
Gestärkt und gemeinsam schauen die Männer I sowie der ganze Verein dem Neuanfang im Handball entgegen.
#VAMOSHBC
Geschrieben von Nils Montag
