Lauwarm gekochter Sonntagabendkrimi ohne Twist

Lauwarm gekochter Sonntagabendkrimi ohne Twist

TSV 1860 Weißenburg vs. HBC Nürnberg II 28:31 (14:15)

Es ging gleich gut los mit der ersten Führung durch Merk zum 0:1. Danach nahm ergebnistechnisch der TSV das Zepter in die Hand und gab es erst kurz vor der Pause wieder ab. Doch dazu später mehr.

In Halbzeit eins erfolgte ein munterer Schlagabtausch, der von Trainerbank aus nicht besonders schön anzusehen war. Vorne wie hinten blieb es anfangs ausgeglichen (10. 5:5) bis der TSV zum ersten Mal erwachte und auf 8:5 davonzog, sodass Coach Weltzien in der 15. Minute die grüne Karte verwendete und zu einem einminütigen Gespräch seiner Mannen bat. Ehrlicherweise muss man hier sagen, dass den Spielern schon klar, woran es gelegen hat, aber woran hat es gelegen? Es fehlt im HBC Angriff an finaler Überzeugung und Durchschlagskraft, in der Abwehr an Absprachen, Stoppfouls und einem geschlossenen Verbund.

Die Worte vom Coach und der Mannschaft untereinander fruchteten nicht direkt, jedoch kämpfte man sich kontinuierlich zum Ausgleich heran. Benni Grüger gab in den letzten 7 Minuten alles für den HBC und brachte mit 3 Toren und einer gelben Karte seine Farben zur Halbzeitpause in Führung (30. 14:15).

Etwas unzufrieden musste man bei den blau-grünen schon sein, wollte man hier doch eigentlich keine Zitterpartie und eigentlich möglichst schnell den Vorsprung ausbauen. Gesagt getan. In den ersten Minuten der zweiten Halbzeit, gings gleich richtig los. Gerstner hält einen 7 Meter, beim Abpraller kommt es zum strafwurf-würdigen Foul und Gerstner hält einfach nochmal, komplett irre. Die freigesetzte Energie hat sich auf sein Feldkollegen übertragen, sodass diese zwar nicht ansatzweise so spektakulär aber mit Ruhe und Beständigkeit davonzogen. Es erfolgte im HBC-Angriff etwas mehr Zusammenspiel, etwas mehr Bewegung, in der Abwehr bessere Absprachen und daraus folgte ein verdienter Vorsprung von 6 Tore (47. 21:27). Dieser hätte vermutlich noch höher ausfallen können, wenn nicht die sauschlechte 7 Meter Quote von Balwinski (3/7) im Weg gestanden hätte.

In den letzten 10 Minuten zeigte der TSV Weißenburg, warum man ihn nicht unterschätzen sollte. Mit einem Rückraumkracher verkürzte Brechtelsbauer für die Weißenburger auf 4 Tore. Erneut erwacht der ganze TSV Weißenburg die ganze Halle ist so laut, als ob ein ganzer Trommelverein am Start wäre. Der Abstand verkürzte sich bis Minute 53 auf zwei magere Tore, doch auch hier zeigte der HBC seine „alt-bekannte“ Stärke. Er will einfach nicht umfallen, am Rande der Niederlage, spielen die Grün-Blauen einfach weiter und bringen das Spiel souverän zu Ende. Endstand 28:31.

Wieder einmal hat ein buntgemischter Reserve-Haufen zwei Punkte eingefahren. Sicherlich glänzte bei der U21 diesmal nicht so viel, dennoch war es auch kein grundlegend schlechtes Spiel. Man könnte das als Arbeitssieg verbuchen oder eben als Sieg, den die anderen Teams in Weißenburg erstmal einfahren müssen, denn die Weißenburger haben sich seit dem letzten Aufeinander treffen (Saison 21/22) ordentlichst entwickelt und werden es zuhause allen Teams schwer machen.

Die U21 hält das nächste Mal am 14.10.2023 in der Herriedener Halle um 20:00 um die Absteiger der Landesliga Nord aus Schwabach anzutreffen.

Bis dahin hat der Zug keine Bremsen!

Aufstellung: Gerstner, Grau (TW); Ishii (5), Rimmele (3), Grüger F., Köhler (1), Merk (4/1), Balwinski (9/3), Mittag (1), Grüger B. (5), Stellmacher (3)