U21 fährt fast an SG Kernfranken vorbei

U21 fährt fast an SG Kernfranken vorbei

SG Kernfranken : HBC Nürnberg II 29:26 (15:15)

Es war in Heilsbronn alles angerichtet für den so lang ersehnten Aufstieg der SG Kernfranken in die Landesliga Nord. Sie hatten es selbst in der Hand und auf dem Papier war der einzige Stolperstein die eigene Nervosität.

Und diese zeigte sich gleich zu Beginn des Spiels. Es dauert fast fünf Minuten, bis Jonas Wenzlik das erste Tor Richtung Aufstieg schoss – da hatten Marco Stellmacher für die U21 bereits dreimal eingenetzt (6. Spielminute 1:4). Es war von Anfang an ein körperbetontes und intensives Spiel, in dem sich nach der anfänglichen Nürnberger Euphorie ein ausgewogenes gut anzusehende BOL Spiel bot (17. 10:10).

Auf beiden Seiten zeigten die beiden zuvor genannten Rückraumspieler, dass sie an diesem Abend im Angriff die jeweiligen Dreh- und Angelpunkte sein werden. Kein Team konnte sich wirklich absetzen, sodass die Führung binnen wenigen Minuten hin und her wechselte (19. 12:10; 24. 12:14; 28. 15:15). Aufregung gab es natürlich auch, als nicht die Spieler im Mittelpunkt standen, sondern das Schiedsrichtergespann. In den letzten Sekunden der ersten Hälfte gab es ein strittige zwei Minuten Zeitstrafe für Sigle (HBC) und kurz danach Gelb sowie eine zwei Minuten Zeitstrafe für Coach Weltzien. Wobei hier kurz der Blick durch die Nürnberger erläutere, dass Coach Weltzien lediglich auf das Übertreten der 9 Meter Linie beim direkt auszuführenden Freiwurf des Gegners hinwies. „Geschenkt.“

Bier und Limo gabs für die Zuschauer in der Halbzeitpause und ein Ergebnis von 15:15. Für die Spieler gab es eine kurze Ruhezeit und Input, um die Kleinigkeiten zu verinnerlichen, die zu einer Führung fehlten. Man wollte als Zug ohne Bremsen nicht nachlassen, vor allem in der Abwehr besser auf die Ballseite schieben und im Angriff nach guten Kreuzbewegungen mehr Zug Richtung Tor entwickeln.

Eine Halbzeit mit doppelter Unterzahl zu beginnen ist kein leichtes Unterfangen, daher kann man getrost sagen, dass die Bayernliga-Reserve des HBC mit einem blauen Auge davongekommen ist. Nur zwei Gegentore (32. 17:15) wurden erzielt und als es die Bank wieder etwas leerer wurde, gelang gleich der Anschlusstreffer durch Rechtsaußen-Ass Montag (33. 17:16). Danach war eine kurze Phase der Zerfahrenheit zu sehen: es gelang keinem Team ein Tor für knapp vier Minuten. Selbst in doppelter Überzahl (Tschackert und Balwinski mit zwei Minuten Strafen) scheiterte die SG Kernfranken an sich selbst, Keeper Deinhardt oder der sehr guten Abwehrarbeit der Nürnberger. Im Anschluss gelang der sagenumwobenen Anschlusstreffer sage und schreibe zehn Mal, da die SG Kernfranken noch nicht völlig im Aufstiegsmodus angekommen schien. Für die Zuschauer gab es daher eine nervenaufreibende Partie bis zu 56. Minute zu sehen.

In den folgenden zwei Minuten entschied sich das Spiel an Kleinigkeiten. In erneuter Unterzahl fiel das Verschieben in der Abwehr noch schwerer und vorne hat das gewisse Quäntchen Glück gefehlt, sodass die SG Kernfranken sich in der 58. Minuten zum ersten Mal absetzen Konnte (28.25). Aus Sicht der Spielgemeinschaft müsste man hier wohl „Endlich!“ ächzen, denn dass die U21 so lange dran blieb haben vermutlich nicht alle erwarten, aber gewiss sie selbst. Das Spiel plätscherte die letzten Aktionen vor sich hin zum Endstand 29:26 durch einen Strafwurf von Karsten Balwinski (60. 29:26).

Wiederholt zeigt die U21 eine gute Performance gegen ein tabellarisch besser gestelltes Team lieferte, musste aber am Ende wieder ablassen (siehe Rückspiel Schwabach 58. Minute 30:27; Endstand 32:27). Für die Momentaufnahme ist das aus HBC Sicht nicht so tragisch, nichtsdestotrotz will man diesen „Abreißen“ in naher Zukunft abstellen, um ein Spiel gegen einen ambitionierten Aufstiegskandidaten zu gewinnen.

Am Ende sagen wir von der U21 sagen Glückwunsch an die SG Kernfranken! Einziges Manko an dieser Stelle, falls das jemand von der SG Kernfranken liest: Als souveräner Aufsteiger wäre eine Kiste isotonisches Erfrischungsgetränk oder zumindest die Einladung zum gemeinsamen Anstoßen wünschenswert gewesen – das ist so üblich. Ansonsten gut Kick, viel Erfolg und Spaß in der Landesliga.

Aufstellung: Gerstner (TW), Deinhardt N. (TW) – Merk, Grüger F. (1), Stellmacher (8), Montag (4), Neumüller (2), Faltermeier, Balwinski (8/6), Schlagenhaft, Tschackert (3), Sigle, Lehr