Zweite Halbzeit des Grauens: Damen verlieren deutlich in Winkelhaid

Zweite Halbzeit des Grauens: Damen verlieren deutlich in Winkelhaid

TSV Winkelhaid : HBC Damen 23:15

Ohne Coach Weltzien machten sich die Damen zu einem der unangenehmsten Auswärtsspiele der Saison nach Winkelhaid auf. Unangenehm, weil es einfach Mannschaften gibt, die einem nicht liegen, ganz egal wie die Tabellenkonstellation ausschaut. Unangenehm, weil man dort noch nie auswärts punkten konnte. Vielleicht zunächst zum angenehmen Teil. 

Unter Coach Mittag, der dankenswerter Weise eingesprungen ist, hat man sich intensiv auf das Spiel vorbereitet, Videostudium betrieben und versucht, den ein oder anderen taktischen Kniff auszuarbeiten. Die Partie begann insgesamt schleppend, da den Damen gleich zu Beginn drei technische Fehler abgepfiffen wurden und man so bis in die fünfte Spielminute auf den ersten eigenen Treffer warten musste. Doch auch Winkelhaid verpasste es, sich entscheidend abzusetzen. Die immens hohe Fehler- aber vor allem Fehlwurfquote, sollte den Damen an diesem Tag das Genick brechen. In Halbzeit eins wurden noch einige schöne Torchancen erspielt, aber die Keeperin wurde an dem Tag berühmt geschossen, was bei ausschließlich flachen Würfen kein Hexenwerk ist. Die Damen des HBC schafften es einfach nicht, sich für teils sehr gute Abwehraktionen zu belohnen. Zwang man den Gegner endlich ins Zeitspiel, stellte Winkelhaid einen Block und Pröll verwandelte die Freiwürfe nach Lust und Laune. Zwischenzeitlich kämpfte man sich auf zwei Tore heran, doch wieder schmiss man die Bälle weg oder gleich dem Gegner in die Hände. Man ging also mit drei Toren Rückstand (13:10) in die Pause. 

Coach Mittag appellierte nochmal an den Willen und den Kampfgeist der Damen und das man seine Chancen jetzt verwandeln müsse, aber was in Halbzeit zwei folgen sollte, ist eines Bayernliga Spiels nicht würdig. 

Zu Beginn erwischten die Damen den schlechteren Start – kann passieren. Aber Stück für Stück sank die Moral. Freie Würfe, die im Training gefühlt blind verwandelt werden, wurden entweder übers Tor, neben das Tor oder sonst wohin geworfen. Im Angriff brachte man keinen Spielzug durch, egal was gespielt wurde, man scheiterte am eigenen Unvermögen und die einfachsten Abläufe klappten nicht. Mehr und mehr sanken die Köpfe und auch die ein oder andere Schirientscheidung, die hätte helfen können, kam einfach nicht. 

Winkelhaid spielte souverän und abgezockt, und setzte sich Tor um Tor ab. Zu keinem Zeitpunkt schaffte man es, nochmal heranzukommen und erst am Ende wendeten Linhard und Fischer mit zwei schnellen Toren die 10-Tore Niederlage ab. Die Partie endete 23:15 für die Gastgeberinnen.

Man mag sich jetzt fragen: warum haben die Damen die Köpfe so hängen lassen? Sie haben in der Saison doch schon bewiesen, dass sie tollen, temporeichen Handball spielen können.

Das bis jetzt nicht thematisierte Harz mag der Auslöser gewesen sein, selten haben die Zuschauer so viele Aufsetzer übers Tor gesehen. Sich jedoch so runterziehen und demoralisieren zu lassen, ist einer 4. Liga Mannschaft nicht würdig. Vielleicht war Winkelhaid an diesem Tag besser, aber das Herz und den Willen zum Sieg kann man nur bei sich selber finden und dann ist es egal, wer als Gegner auf der Platte steht. 

Die Damen möchten sich trotzdem bei den mitgereisten Fans bedanken. 

Als Abschluss der Hinrunde ordnet man sich also auf Platz vier ein mit 2 Siegen, 3 Niederlagen und einem Unentschieden. Bis zum Beginn der Rückrunde nächsten Samstag in Stadeln, haben die Damen einiges aufzuarbeiten und müssen sich wieder auf ihre Stärken besinnen, denn nur so kann das Mindestziel Platz vier und damit der sichere Verbleib in der Liga erreicht werden.

Für den HBC:

Hofer, Vogel – Rupp (1), Rätsch, A., Katzsch (2), Lubach (3), Weber (2/2), Simon (1), Fischer (1), Parpan, Linhard (1), Rätsch, C., Ullinger, Schmitt (4)