HBC quält sich in Münchberg zum Sieg und rückt auf Platz 2 vor

HBC quält sich in Münchberg zum Sieg und rückt auf Platz 2 vor

Lange hat der HBC hat die Spendierhosen an und schmeißt großzügig Bälle weg

Samstag, 21. Januar 2023

SG Helmbrechts/Münchberg – HBC Nürnberg 22:28 (11:13)

Schon im Hinspiel hatten wir uns beim 30:27 gegen die SG Helmbrechts/Münchberg sehr schwer getan, und es war klar, dass das Rückspiel bei den Hochfränkinnen nicht anders verlaufen würde.

Bei der Handball-WM wird immer ein „Player of the Match“ gekürt. Wäre das in unserem Spiel der Fall gewesen, so wäre die Wahl bei allem gebührenden Respekt für die aufopfernd kämpfenden Spielerinnen beider Teams ziemlich sicher auf die Torhüterin der Gastgeberinnen, Mia Hahn, gefallen. Was sie an Würfen unschädlich machte, war herausragend. Und das war auch der Grund, warum sich unsere Mädels, die lange Zeit einfach nicht so richtig ihren Flow, ihre Konstanz fanden, gegen die sympathische Heimelf bis zur 55. Minute nicht entscheidend absetzen konnten. Wobei die Nürnbergerinnen es der Keeperin von Helmbrechts/Münchberg auch oft relativ leicht machten: nach dem Motto „wenn ich fünfmal mit exakt derselben Wurfvariante an der Torhüterin gescheitert bin, dann versuche ich es beim sechsten Mal wieder genauso – einmal wird es schon funktionieren“. Auch wachrüttelnde Worte des Trainerteams in der Pause konnten einen Lerneffekt an diesem Tag nur bedingt herbeiführen, unsere Mädels zogen ihre Linie konsequent durch. Einige Pfosten- und Lattenwürfe und stolze vier vergebene Siebenmeter trugen ihr Übriges bei, dass es sehr lange mehr als nötig spannend blieb. 

Nach der frühen Führung für unseren HBC glichen die Gastgeberinnen erstmals in der 11. Minute zum 4:4, dann zum 5:5 und in der 15. Minute nochmals zum 6:6 aus. Erfreulicherweise aber schaffte es unser weiblicher Nachwuchs in diesen entscheidenden Momenten, trotz aller spendabel vergebenen Chancen dann doch immer wieder eine Führung vorzulegen. Sophie, unsere beste und fintenreichste Scorerin, legte drei Treffer zum 6:9 vor. Aber die SG H/M arbeitete sich zäh und trotzig wieder auf 10:11 und 11:12 heran, ehe unsere Girls den 11:13 – Halbzeitstand markierten.

Auch in der zweiten Hälfte ein ähnliches Bild – trotz eines guten Starts in die 2. Hälfte mit einer zwischenzeitlichen 11:16-Führung (34. Minute) vergab der HBC weiter glasklare Chancen, mehrfach im eins zu eins gegen die Torhüterin, und Helmbrechts/Münchberg kämpfte sich immer wieder heran und stand öfters kurz davor, das Spiel zu wenden. 18:19 stand es nach 45 Minuten, ehe Anne und Sophie wieder einen 3-Tore-Vorsprung herstellten. 20:22 hieß es in der 51. Minute, dann 21:24 in der 56. Minute. In dieser Phase scheiterte die Heimmannschaft dreimal an Jasmin im Tor, während Johanna, Ronja, Paula und Sophie den Vorsprung auf 21:28 ausbauten und somit das Spiel für unsere Farben entschieden. 

Das Ergebnis von 22:28 ist eigentlich standesgemäß, wenn man unterstellt, dass in einem „normalen“ Spielverlauf zumindest ein Bruchteil der verballerten Hundertprozenter-Torchancen des HBC verwertet worden wäre. Klammert man das aber aus und nimmt das Match wie es ist, dann suggeriert das Ergebnis eine Überlegenheit, die bis vier Minuten vor Schluss nicht existierte. Die leidenschaftlichen Helmbrechtserinnen/Münchbergerinnen hätten mit etwas Glück das Spiel auch zu ihren Gunsten drehen können.

Wichtig am Ende sind die zwei Punkte sowie die Tatsache, dass sich unsere Mädels auch unter Bedrängnis und bei suboptimalem Leistungsniveau nicht mehr so aus dem Spielfluss bringen lassen, wie das noch zu Beginn der Vorrunde der Fall war, und sie sich doch immer wieder unter Druck selber pushen und erforderlichenfalls auch einmal die Kampf- und Krampf-Brechstange herausholen können. In Vöhringen werden sie aber definitiv ihre Chancen besser verwerten und aus den Reaktionen der Torhüterin noch während des Spiels lernen und ihre Würfe anpassen und variieren müssen, um zu bestehen.

Für Nürnberg, für den HBC spielten:

Jasmin Hennig (TW) – Paula Streicher (2/1), Ronja Linhard (6/2), Marika Becker, Luisa Kießling, Anne Bernthold (5), Laeticia Raschulewski, Jasmin Körbl, Sophie Papenfuß (10/4), Samira Ullinger, Anika Würsig (1), Johanna Wormser (1), Vanessa Ursinus (3)

Trainerteam des HBC:

Alexandra Bernthold, Claus Prottengeier, Doris Renelt

Bericht: Reiner Hennig